Sehen Sie sich die Aufzeichnung des Webinars unten an.
Am 6. November 2025 veranstalteten Watson Farley & Williams und SBR-net Consulting AG ein gemeinsames Webinar mit dem Titel „Die Zukunft der kommunalen Infrastruktur – Kooperationen, Partnerschaften und Investitionen in Glasfasernetze“.
Zu den Referenten gehörten Christian R. Schindler (Partner, WFW), Rebecca Trampe-Berger (Counsel, WFW), Dr. Ernst-Olav Ruhle (SBR-net Consulting AG) und Dieter Lindauer (Geschäftsführer, Stadtwerke Neustadt am Rübenberge).
Das Webinar beleuchtete, wie kommunale Versorgungsunternehmen auf die zunehmenden strategischen, wirtschaftlichen und regulatorischen Herausforderungen beim Ausbau und Betrieb leistungsfähiger Glasfasernetze reagieren. Angesichts steigender Investitionskosten, komplexer rechtlicher Rahmenbedingungen und begrenzter Skalierbarkeit wird deutlich, dass ein eigenständiger Ausbau durch einzelne Stadtwerke wirtschaftlich oft nicht mehr tragfähig ist.
Daher gewinnen Kooperationen, Partnerschaften und Investitionsmodelle zunehmend an Bedeutung. Sie ermöglichen es, Risiken zu teilen, Synergien zu nutzen und die Rentabilität von Glasfaserprojekten nachhaltig zu verbessern. Gleichzeitig stellen solche Modelle hohe Anforderungen an die rechtliche Strukturierung, technische Umsetzung und wirtschaftliche Bewertung.
Wichtige Erkenntnisse aus dem Webinar:
- Kooperationen im Glasfasermarkt nehmen deutlich zu: 90 % der Netzbetreiber haben bereits Partnerschaften geschlossen – Ziel ist eine höhere Netzauslastung, Kostenteilung und Vermeidung von Doppelausbau.
- Drei Kooperationsmodelle dominieren:
- Reine Netzkooperation (Zugang ohne Eigentumsübertragung)
- Asset Deal (Verkauf passiver Infrastruktur)
- Beteiligung an Netzgesellschaft (z.B. 50/50 Joint Venture)
- Die Vor- und Nachteile des jeweiligen Kooperationsmodells sind im Einzelfall abzuwägen
- Wirtschaftlicher Druck steigt: Verzögerungen beim Ausbau, steigende Kosten und geringe Auslastung setzen Business Cases unter Druck;
- Stadtwerke als aktive Partner: Das Beispiel der Stadtwerke Neustadt am Rübenberge zeigt, wie kommunale Unternehmen strategisch Investoren einbinden, ohne operative Kontrolle zu verlieren;
- Langfristige Investoren bevorzugt: Stadtwerke setzen auf stabile Partner statt auf kurzfristige Investments;
- Regulatorik ist komplex: Regulatorische Anforderungen unterliegen stetigem Wandel – insbesondere im Hinblick auf Wegerechte, Genehmigungsverfahren und Sicherheitsanforderungen;
- Förderprogramme beeinflussen Kooperationen: Unterschiedliche Förderkulissen (z. weiße/graue Flecken, Gigabit-Richtlinie) erfordern präzise rechtliche und wirtschaftliche Bewertung;
- Skalierung und Netzdokumentation: Kleine Stadtwerke stoßen an Grenzen – Kooperationen helfen, Skaleneffekte zu nutzen und Netze besser zu dokumentieren;
- Technische Integration ist anspruchsvoll: Migration laufender Systeme, Open Access und Plattformvertrieb erfordern hohe Abstimmung und IT-Kompetenz; und
- Erfolgsfaktoren: Klare Kommunikation, Augenhöhe, professionelle Beratung und politische Rückendeckung sind entscheidend für gelungene Partnerschaften.
Wenn Sie Fragen zu den besprochenen Themen haben, wenden Sie sich gerne jederzeit an Ihre gewohnten Ansprechpartner bei WFW oder direkt an Christian Schindler und Rebecca Trampe-Berger.




